Sonntag, 28. Mai 2017

Ziellauf, Samstag, 27.05.

Um fünf nach halb acht ging es gleich los, um die grösstmögliche Sicherheit zu haben, nicht in einer Passage zu stecken, während uns die Zeit wegläuft und wir dann einer Disqualifikation wegen zu später Ziellinienüberfahrt zum Opfer fallen würden.

Wir sind dann oberhalb einer doppelt gezogenen Korridorlinie wieder eingestiegen und hatten zuerst mal Pech. Unser bester Weg war wieder einmal mit einer Barrierre versperrt. Die Rennleitung hat in diesem Fall eine klare Weisung gegeben, dass die Schranken weder geöffnet noch umfahren werden dürfen. Wir hören in den Fahrerlagern aber Geschichten, dass sich nicht alle daran halten und im 2015 konnten wir sogar selbst zusehen, als ein Team mit der Akkuflex einem solchen Tor zuleibe rückte.
So war diese Autobahn für uns gestorben. Zum Glück fanden wir noch eine weitere möglichkeit weiter im Tal hinten über eine Schneise, welche für einen Skilift geschlagen wurde.
Wir mogelten uns der Korridorgrenze entlang bis ins Ziel. Leider ging es Martin und Pascal mit Durchfall und Fieber nicht gerade blendend und so hielt sich die Euphorie in Grenzen und das Gratulationspäusli endete hinter den Büschen.

Dann blieb uns nur noch zum Hotel in Targu Mures zu fahren, welches sich als dekadenter Ausbau einer alten Fabrik herauspuppte.

Freitag, 26.05.

Am Morgen machten wir uns früh auf die Socken, um an dem Tag sicher zwölf Stunden unterwegs sein zu können, damit wir unserer Fahrzeit überhaupt noch aufbrauchen können.
Mit dem bescheidenen Fortschritt des Vortages hiess es etwas zu reissen.

Auch zum Weg gehörte eine ca. 1.5Km lange Passage, welche ein Bachbett hinunter ins Tal führte. Grosse Wacken lagen im Bach und warteten nur darauf, unsere Diffschütze zu verbeulen, was unsere Fahrer aber geschickt zu verhindern wussten.
Wir kamen gut voran und waren dabei, Korridorinseln zu umfahren, als wir leider durch einen im Weg geparkten Holzlaster blockiert wurden. Der Fahrer machte gerade seine Mittagspause.. sah nicht ein, dass man da weiterfahren hätte wollen und war nicht dazu zu bewegen, seinen beladenen Tross aus dem Weg zu schaffen.
So starteten wir noch einen zweiten Versuch, die Inseln zu umfahren, der endete aber auch und zwar kurz vor einem immensen Schlammloch, das aussah, als hätte sich ein komplettes Team darin ca. 2 Stunden gesuhlt gehabt.
Angesichts der knappen Zeit und des Aufwandes, welches uns das gekostet hätte entschieden wir uns, die Korridorinseln zu durchfahren.

Nach einer Besprechung und einem Teamentscheid war es klar, dass es an der Zeit war, den Korridor für den Abend zu verlassen und die steilen Passagen auszulassen - der Sicherheit und Zeit zuliebe - denn innerhalb der Wertung im Ziel anzukommen haben wir als wichtiger erachtet als auf Glück zu hoffen und das Risiko herauszufordern.

Daraufhin fuhren wir südöstlich aus dem Korridor aus und auf Landstrassen sehr gemächlich ca. 40Km weiter südlich, um die wenigen verbleibenden Stunden am nächsten Tag nutzen zu können.

Campiert haben wir noch ausserhalb des Korridors, oberhalb eines Dorfes mit wunderschöner Aussicht auf die bewaldeten Hügel der Umgebung.

Zweite Etappe

Am Donnerstag Morgen fuhren wir bei Regen zur Fahrerbesprechung für die zweite Etappe. Die behelfsmässig zusammengeschweisste Bremszange hatten wir in der Zwischenzeit ins Geissli eingebaut und die abgerissene Auspuffhalterung des Discos mit einer Drahtkonstruktion ersetzt.
Rainer traute dem Bremsenflick nicht viel zu und so stand teamintern die Entscheidung an, ob wir noch versuchen würden, an ein Ersatzteil zu kommen und somit den Einstieg in den zweiten Korridor zu verschieben.
Martin und Rainer beschäftigten sich mit der Beschaffung des Teils während Pascal und ich uns der an der Fahrerebesprechung ausgegebenen Karte für den anstehenden Korridor widmen konnten.
Die anderen Teams machten sich derweil auf und bald waren wir nur noch mit der Crew in der Pensiunea Jacky.

Bald stellte es sich heraus, dass das Ersatzteil auf Rumänischen Wegen sieben Tage brauchen würde, bis es erhältlich wäre. Somit beschlossen wir es per 24h DHL Express ins Ziel zu bestellen, damit wir wenigstens zur Heimfahrt wieder zuverlässig bremsen können.

Somit fuhren wir mit ein paar Stunden Verspätung.. lausigem Bremsverhalten am Geissli aber mit solide vorbereiteter Navigation in den Korridor ein.
Kurz darauf merkten wir, dass wir nicht die Einzigen mit derselben guten Idee waren, wie die Route zu meistern wären und im schlammigen Nass hatten wir mit ausgefahrenen Wegen zu kämpfen und kamen nur sehr langsam voran.

An einem Punkt rutschten wir beim Durchschlängeln in die Spur zurück. So sass der Disco in der durch die anderen Teams aufgewühlten Weg so satt auf, dass wir ihn mit Wagenheber und Seilwinde wieder befreien mussten.
Am Abend, eine halbe Stunde vor Fahrschluss beschloss ein Reifenabdrücker, es sei nun an der Zeit zu rasten. So campten wir mitten auf dem Weg auf ca. 1'300 M.ü.M in einem Tannenwäldchen im Regen. Um unsere durchnässten Hosen und feuchten Schuhe zu trocknen entfachten wir ein schönes Feuerchen und genossen Rainers Geköch und die verdiente Dose Bier.

Donnerstag, 25. Mai 2017

bremszange - kein ersatzteil zu bekommen

wir mussten nun feststellen, dass in ganz rumänien leider keine passende bremszange aufzutreiben ist.
so starten wir mit notreparatur in den zweiten korridor und werden entsprechend vorsichtig und langsam fahren müssen.
die jetzt nassen und schlammigen bedingungen werden dies nicht einfach machen.
drückt uns die daumen!